Pilze erkennen für Anfänger

Für diejenigen, die neu auf dem Gebiet sind, kann die Identifizierung von Pilzen einschüchternd wirken. Der Wissenschaft sind über 14.000 Pilzarten bekannt. Während einige davon köstlich sind, können andere trotz großer Ähnlichkeit hochgiftig sein!
Nur ein paar der Hauptmerkmale zu kennen, hilft Ihnen, Pilze wie ein Profi zu identifizieren.

Untenstehend stellen wir Ihnen sechs wichtige Merkmale vor, auf die Sie bei der Identifizierung eines Pilzes achten sollten.

Kappe

Die Kappe ist in der Regel das erste Merkmal, das dem Pilzsucher ins Auge fällt. Die auf dem Schaft sitzende Kappe kann stark in Größe, Form und Farbe variieren. Jede dieser Eigenschaften kann sich im Laufe des Wachstums des Pilzes ändern. Die genaue Betrachtung des Farbtons und der Form der Kappe ist fast immer ein notwendiger Schritt, um einen Pilz zu identifizieren.

Verschiedene Pilzarten

Lamellen

Die Lamellen befinden sich auf der Unterseite der Kappen und können wie die Kappe in Form, Größe und Farbe stark variieren. Einige Arten haben Lamellen, die direkt am Schaft liegen, während andere nicht befestigt sind und andere wiederum am Stiel herunterlaufen. Einige Lamellen sind dünn und zart, während andere dick und robust sind.

Die Unterseite der Kappe ist immer eine Haupteigenschaft zur Erkennung eines Pilzes

Einige Pilze haben gar keine Lamellen! Röhrlinge etwa haben eine mit Löchern gefüllte, schwammartige Porenschicht unterhalb der Kappe.

Röhrenpilze (Suillus bovinus) mit schwammartiger Unterseite statt Lamellen

Schaft

Der Schaft verbindet die Kappe des Pilzes mit einem (meist) versteckten Netzwerk aus wurzelartigen Myzelien. Die Schäfte können dieselbe Farbe wie die Kappe haben oder ganz anders aussehen. Sie können dünn und hoch oder kurz und dick sein. Manchmal hilft das Abschneiden des Stamms bei der Erkennung des Pilzes. Pilze aus der Familie der Milchlinge sind beispielsweise bekannt für ihre spröden Schäfte, die wie Kreide brechen.

Ein im Wald wachsender Täubling

Sporenabdruck

Die meisten Pilze stoßen Sporen von der Unterseite der Kappen (also den Lamellen) aus. Diese Sporen können sich je nach Art farbig unterscheiden. Das ist eine gute Nachricht für Pilzesammler, da die Farben der Sporen bei der Erkennung der Pilzart helfen. Um die Sporenfarbe zu bestimmen, sollte ein Sporenabdruck genommen werden. Schneiden Sie dazu die Kappe des Pilzes ab und lassen Sie diese mit den Poren nach unten hängend für 24 Stunden auf einer ruhigen, dunklen oder weißen Oberfläche liegen. Entfernen Sie nun die Kappe und schauen Sie sich die Farbe der Poren an.

Geruch

Viele Pilzarten haben einen einzigartigen oder ungewöhnlichen Geruch (z.B. nach Garnelen, Aprikose, Sternanis), der bei der Identifizierung von Pilzen helfen kann. Beachten Sie jedoch, dass der Geruch mit einem bestimmten Alter abnehmen oder sich verändern kann.

Frische Schlauchpilze auf einem Wochenmarkt

Lebensraum

Der Makro-und Mikrolebensraum kann einen Hinweis auf die Pilzart geben. Viele Arten haben sehr spezifische Wachstumsbedingungen oder sind mit bestimmten Pflanzenarten vergesellschaftet.

Austern-Seitling an einem toten Baum

Im Bezug auf den Mikorlebensraum sollte auch das Substrat betrachtet werden, aus dem der Pilz wächst. Wächst der Pilz direkt aus der Erde oder aus einem toten Baumstamm? Handelt es sich dabei um einen toten Laubbaum oder um einen Nadelbaum? Oder gar aus einem Kuhfladen?

Im Bezug auf den Makrolebenslaum sollte die allgemeine Umgebung betrachtet werden. Befinden Sie sich in einem dichten Wald mit geschlossenen Baumkronen oder auf offenem Feld? Befinden Sie sich auf offenem Feld oder mitten in der Stadt? Ist die Umgebung kühl oder warm, feucht oder trocken?

Gemeiner Riesenschirmling in einem nebligen Wald

Natürlich sollten Sie NIEMALS einen Pilz essen, sofern Sie nicht ABSOLUT sicher sind, dass dieser ungiftig und essbar ist. Mit einem erfahrenen Pilzsammler auf die Suche zu gehen, ist eie gute Möglichkeit, Ihre Sinne zu schulen und Ihre Pilzerkennung zu erhalten.